Der Herrgott muss ein Rabelsdorfer sein

RABELSDORF: Der Herrgott muss ein Rabelsdorfer sein. Wie anders könnte es sein, dass rechtzeitig zum „Tag der offenen Gartentür“ am Sonntag eitel Sonnenschein herrschte – bei regenerischem Wetter in den Tagen zuvor. Auch die paar Wolken, die über die benachbarte Burgruine Altenstein gen Osten zogen, konnte die Stimmung nicht stören. Rabelsdorf war im vergangenen Jahr im Landkreis Haßberge für diese Veranstaltung ausgesucht worden; acht weitere Landkreise beteiligen sich in Unterfranken an diesem landesweiten alljährlich wiederkehrenden Projekt.

„Traumhaft“, „Märchenhaft“, „So einfach, und doch so schön“, „… also, ich bin sprachlos“, „… das sind halt gewachsene Gärten“, waren nur einige Kommentare der überwältigten Besucher. Einer bezeichnete das Schaulaufen ironisch als „modernen Voyeurismus“.

Das 121 Bürger zählende Dorf „kochte“ am Sonntag. Schon die Verkehrshelfer am Ortseingang hatten allle Hände voll zu tun, die hunderte von Autos in die Flur zum Parken auf den Wiesen zu leiten – trotzdem gab es viele Uneinsichtige, die die Sperrung der ohnehin engen Straße ignorierten und bis zum Ortsrand fuhren.

15 Anwesen hatten zum Besichtigen und Staunen eingeladen – den einigen tausend Gästen war nicht zuviel versprochen worden: Üppiges Grün, leuchtende Blumenbeete, dichter Fassadenbewuchs, schöne Gartenteiche (beim Anwesen Reich quakten sogar einige Frösche), Oasen in den Gärten zum Ausruhen wechselten sich ab mit den Angeboten vieler Hobbykünstler und Handwerker, vom Schmied über die Spinnfrau bis zum Maler und Schnitzer. Eine Klasse der Grundschule Maroldsweisach war ebenso mit einem Stand vertreten wie die Rumänienhilfe

Der Dorfplatz und der Kirchgarten mutierten zu einem großen Biergarten, musikalisch wurden die Gäste dabei unterhalten von den Ibinder Wirtshausmusikanten, für die es viel Applaus gab. Schlangen von Menschen standen vor den Bratwurstbuden, dem Pizzastand und den Getränkeständen.

Überwältigt vom Fachwissen des 2. Vorsitzenden des Heimatvereins Pfarrweisach Horst Ruhnau waren die Teilnehmer bei den botanischen Führungen zu den Diebskellern, dem größten Felsenlabyrinth in Unterfranken. Führungen in der Obstplantage Och und in der gemeindlichen Pflanzenkläranlage standen ebenso auf dem Programm wie Kurzweil für Kinder.

Am Vormittag fand auf dem Kirchplatz ein ökumenischer Gottesdienst statt, den Pfarrer Jürgen Blechschmidt und Wortgottesdienstleiter Klemens Albert zelebrierten. Musikalisch umrahmte die Feier der Posaunenchor Altenstein und der Kirchenchor Altenstein.

Der Tag der offenen Gartentür in Unterfranken ist eine Gemeinschaftsaktion des Gartenbauzuentrums Bayern Nord, des Bezirksverbands Unterfranken für Gartenbau und Landespflege und der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege. Die Organisation vor Ort lag in den Händen des Feuerwehrvereins Rabelsdorf und vielen Helfern.

Juni 2007                                                                                                                                                                                                                                                Text:S. Albrecht

 
 
 
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